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Workshop "Biometrie"

Presseinformation INI-GraphicsNet - 18/01
01.06.2001

Das Auflegen der Hand genügt, um das eigene Auto oder Handy zu entsichern. Auf den Blick des Mitarbeiters hin öffnet sich die Tür zum Büro. Sein Rechner am Arbeitsplatz hört aufs Wort und schaltet den Zugang für ihn frei. Ein solches Szenario ist keine Zukunftsvision, sondern auf diese Weise wird in Hochsicherheitstrakten bereits heute der Zugang kontrolliert oder werden in Forschungslaboren die neuesten Entwicklungen gegen Datendiebstahl gesichert. Dies ermöglichen biometrische Verfahren, die Personen benutzerfreundlich authentisieren. Die Technik ist relativ einfach: Sensoren und ein Computerprogramm vergleichen die gemessenen eindeutigen Merkmale eines Menschen mit bereits gespeicherten Informationen: Die meisten Verfahren nutzen Fingerabdruck, Iris, Stimme, Handgeometrie oder Gesicht.

Experten sehen für die Biometrie ein enormes Anwendungspotenzial. Denn sie könnte die Lösung für ein Grundproblem sein, dem immer mehr Menschen ausgesetzt sind: einer Flut von Passwörtern und PIN-Nummern, die sich keiner mehr merken kann. Der ständig wachsende Electronic und Mobile Commerce und der Trend zu intelligenten Steuerungsgeräten für den gesamten Haushalt verschärft noch die Situation. So werden die gängigen Verfahren zum Sicherheitsrisiko, da die Nutzer dazu neigen, Passwörter entweder mehrfach zu verwenden oder sie notieren sich die Codes. Im Gegensatz dazu kann ein biometrisches Merkmal nicht vergessen werden. Außerdem verhindert diese Form der Authentifikation, dass Personen eine Zugangsberechtigung unzulässig an Dritte weitergeben.

Welche unterschiedlichen Verfahren verwenden biometrische Systeme? Wie benutzerfreundlich und sicher sind diese Verfahren? Wie leistungsfähig und praxistauglich sind die einzelnen Systeme, die auf dem Markt sind?

Der Workshop richtet sich sowohl an Sicherheitsexperten von Firmen und Institutionen, als auch an End-Anwender, die Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Technologien suchen. Die Veranstaltung wird ausgerichtet vom Competence Center for Applied Security Technology (CAST), einem Forum des Zentrums für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV).

Den Veranstaltern ist es gelungen, die wichtigsten Vertreter der deutsche Biometrie-Szene für den Workshop zu gewinnen. Fachleute aus Unternehmen geben einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen biometrischen Verfahren. So berichtet Prof. Christoph von der Malsburg, ZN Vision Technologies AG, zu Verfahren und Systemen der Gesichtserkennung. Eine Referentin beleuchtet Verbraucherschutz- und rechtliche Aspekte, die beim Einsatz biometrischer Systeme zu beachten sind. Wie sicher die Systeme sind, dieser Frage geht Henning Daum vom Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD nach. Er präsentiert unter anderem aktuelle Ergebnisse des Evaluierungs-Zentrums für Biometrie am IGD. Spannung verspricht die abschließende Podiumsdiskussion: Die renommierte Expertenrunde wird unter anderem der Frage nachgehen, wie es gelingt biometrische Verfahren sicher zu gestalten, ohne die Benutzerfreundlichkeit einschränken zu müssen.